Pädagogische Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen

Ob Kinder und Jugendliche zusammen mit Ihrer Familie oder alleine die Flucht nach Europa angetreten haben: das in der Heimat oder auf dem meist langem Fluchtweg Erlebte kann traumatisierend wirken. Auch bei Kindern und Jugendlichen ist es nicht ungewöhnlich, dass sie in der weiterhin unsicheren Zeit nach ihrer Ankunft mit Ängsten zu kämpfen haben. Häufig spielen Sie in Gedanken oder im Kontakt mit anderen Kindern traumatische Erlebnisse nach oder fallen durch besonders leises oder besonders lautes und unruhiges Verhalten auf.

Das Erleben von Entbehrung, Verzweiflung, Gewalt oder lebensbedrohlichen Situationen führt nicht bei allen geflüchteten Kindern und Jugendlichen zur Entwicklung eines Traumas oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Ob sich eine psychische Erkrankung entwickelt oder nicht ist von vielen Faktoren abhängig, nicht zuletzt von der Art und Weise, wie man nach einschneidenden Erlebnissen aufgefangen wird.

Hier kommt den betreuenden pädagogischen Fachkräften eine besondere Bedeutung zu und sie stehen vor großen Herausforderungen: Wie können typische Anzeichen von Traumatisierung erkannt und richtig eingeschätzt werden? Und wie kann man damit so umgehen, dass neue, vertrauensvolle Beziehungen entstehen? Wie lassen sich betroffene Kinder und Jugendlichen auf positive Weise in eine Gruppe integrieren? Wie geht man mit der Schwierigkeit von Sprachbarrieren um, wenn gerade intensivere Gespräche nur mit Hilfe einer dolmetschenden dritten Person geführt werden können?

Teil 1: Traumatisierung

  • Was bedeutet Traumatisierung?
  • Woran erkennt man Traumatisierungen?
  • Wie gehe ich mit traumatisierten Menschen um?
  • Welche traumapädagogischen Interventionsmöglichkeiten gibt es?
  • Stärkung der eigenen pädagogischen Kompetenz in Abgrenzung zu oder Vorbereitung auf psychotherapeutische Behandlung
  • Möglichkeiten der Vermittlung von weiteren Hilfsangeboten

Teil 2: Gespräch zu Dritt

  • Rechtliche, sprachliche und praktische Informationen
  • Raum für Fragen und Ausprobieren

Im Seminar wechseln sich theoretische Inputs mit praktischen Übungen ab. Das Referenten-Team aus einer Psychotherapeutin und einer Dolmetscherin geht auf der Grundlage eigener Erfahrungen auf die individuellen Fragestellungen der Teilnehmenden ein.

Zielgruppe

Pädagogische Fachkräfte aus Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, aus Schulen, Kindergärten, Kitas etc., die aktuell oder zukünftig mit Kindern oder Jugendlichen arbeiten, die einen Flüchtlingshintergrund haben